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CUSANUS TRÄGERGESELLSCHAFT TRIER MBH: AKTUELLES Seit über einem Jahr ist Sabine Lang Heimleiterin im Alten- und Pflegeheim St. Sebastian in Nunkirchen bei Sabine Lang NACHGEFRAGT Nach mehr als einem Jahr im Amt hat die spectrum-Redaktion bei Sabine Lang nachgefragt, wie es ihr bisher als Heimleiterin im Alten- und Pflegeheim St. Sebastian in Nunkirchen ergangen ist und welche aktuellen Projekte und Ziele sie für die Ein- richtung hat. Über ihren Wechsel haben wir in der spectrum-Ausgabe 1/2018 berichtet. Frau Lang, seit über einem Jahr sind Sie nun Heimleite- rin. Bei Ihrem Wechsel haben Sie nicht nur den Job der Pflegedienstleiterin aufgegeben, sondern nach 13 Jah- ren auch in einer anderen Einrichtung angefangen. Wie ist es Ihnen hierbei ergangen? Nach 13 Jahren als Mitarbeiterin im Alten- und P egeheim St. Hildegard in Wadgassen-Hostenbach el es mir nicht leicht, die Einrichtung zu wechseln. In dieser langen Zeit habe ich viel mit Bewohnern und Kollegen erleben dürfen – die schönen und auch traurigen Momente verbinden. Hinzu kam, dass der Start in Nunkirchen nicht ganz einfach war, insbesondere, da zur gleichen Zeit auch die P egedienstleitung wechselte. Ein doppelter Führungswechsel bringt oft viel Unruhe und Erwar- tungen an die »Neuen« mit sich. Obwohl es ein Wechsel inner- halb der Trägerschaft war, war es doch eine große Umstellung – nicht nur der neue Arbeitsbereich als Heimleiterin, auch die neue Umgebung mit vielen unbekannten Gesichtern. Was hat Sie motiviert diesen Schritt zu gehen? Nach dem Abschluss zur Fachwirtin im Gesundheits- und Sozi- alwesen hatte ich den Wunsch, mein Wissen und das Gelernte in der Praxis anzuwenden. Da mir sowohl meine beru iche als auch meine persönliche Weiterentwicklung sehr wichtig sind, habe ich das Angebot, die Leitung im Alten- und P egeheim St. Sebastian zu übernehmen, sehr gerne angenommen. Gibt es Veränderungen, die Sie seit Ihrem Wechsel durchgeführt haben? Wir haben die P egedokumentation in der gesamten Einrich- tung auf IBAS®-p ege umgestellt. Das ist eine Softwarelösung zur P egeplanung und -dokumentation. Die Umstellung war nicht ganz einfach, aber mittlerweile arbeiten alle Mitarbeiter erfolgreich mit der Software. Gleichzeitig haben wir auch an- dere Tätigkeiten in unserer Einrichtung unter die Lupe genom- men und dabei Prozesse in allen Bereichen entbürokratisieren und neu strukturieren können. Welche Projekte sind Ihnen besonders wichtig? Die Eröffnung eines Palliativzimmers war eines der größten Projekte im vergangen Jahr, das mir auch persönlich sehr am Herzen lag. Dank des großen Engagements unserer Mitarbeiter ist das Palliativzimmer mittlerweile auch in der Öffentlichkeit bekannt. Ganz aktuell haben wir uns zur Teilnahme am Innovations- fondprojekt »SaarPHIR- Saarländische P egeheimversorgung Integriert Regelhaft« der Bundesregierung angemeldet. Ziel des Projektes ist es, die ärztliche Versorgung von Patienten in P egeeinrichtungen zu optimieren. Das Projekt will damit die Zusammenarbeit zwischen Ärzten und Altenp egeeinrichtun- gen zum Wohle der Bewohner intensivieren. Welche langfristigen Ziele haben Sie für die Gestaltung des Alten- und Pflegeheims? Ich könnte mir vorstellen, das Angebot unserer Einrichtung zu erweitern. Vor allem junge p egebedürftige Menschen haben häu g keine andere Chance, p egerisch betreut zu werden, als in einem Alten- und P egeheim. Aus diesem Grund sollten wir umdenken. Aktivitäten, Angebote, räumliche Ausstattung und auch die P ege selber sollten sich an künftige Bewohnerstruktu- ren anpassen. Moderne Interaktionen und neue Formen der All- tagsgestaltung sind gefragt. Das einfache Fernsehen oder Schach als Brettspiel genügen oft nicht mehr, der Einsatz neuer Techno- logien wird auch hier gewünscht. Welche Tipps würden Sie jungen Menschen, die an einem Beruf in der Pflege interessiert sind, mit auf den Weg geben? Ein großer Vorteil ist es, mindestens für vier Wochen ein Prakti- kum in einem Alten- und P egeheim zu absolvieren. So hat man ausreichend Zeit, in die unterschiedlichen Bereiche zu schnup- pern, die P eger bei ihrer Arbeit zu unterstützen und bereits erste Tätigkeiten selbstständig zu erledigen, um sich ein umfas- sendes Bild vom Beruf der P egekräfte machen zu können und für sich zu entscheiden, ob es passt. Junge Bewerber sollten wissen, dass man in diesem Beruf täglich Kontakt zu Menschen hat. Deswegen ist es wichtig, dass man mit Menschen jeden Alters kommunizieren kann und ein- fühlsam ist. Das Schöne ist, dass dabei oft eine nahezu familiäre Verbundenheit zu Bewohnern und Kollegen entsteht, die einem immer wieder das Gefühl gibt, etwas Gutes und Besonderes zu tun. Es ist ein Beruf mit vielen Weiterentwicklungsmöglichkei- ten – eine Profession ohne Stillstand. Interview: Lisa Neuhaus, Foto: Teimur Henrich SPECTRUM 1/2019 15
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