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CUSANUS TRÄGERGESELLSCHAFT TRIER MBH: AUS DEN EINRICHTUNGEN Neueste 3D-Technik im St.-Clemens-Hospital Geldern Hochmoderner Laparoskopie-Turm optimiert Operationsverfahren Kinderschutzambulanz im St.-Clemens-Hospital Geldern Besonderer Schutz für Kinder und Jugendliche Geldern. Für Dr. Susanne Born, Chefärztin der Klinik für All- gemein-, Viszeral- und Kinderchirurgie im St.-Clemens-Hos- pital Geldern, ging Ende letzten Jahres ein lang gehegter Wunsch in Erfüllung: Das Krankenhaus investierte rund 100.000 Euro in einen 3D-Laparoskopie-Turm der neuesten Generation. Damit konnten die erfahrene Chirurgin und ihr Team das minimalinvasive Leistungsspektrum der Klinik deutlich erweitern. Die sogenannten Schlüssellochoperationen gehören in Geldern schon lange zum bevorzugten Verfahren bei Stan- dard-Eingriffen. Bei einigen großen Operationen allerdings stießen die Mediziner bislang an Grenzen. »Das Problem ist die zweidimensionale Darstellung des Operationsgebietes«, erklärt Dr. Susanne Born. Ging es beispielsweise darum, gro- ße Tumore vom umliegenden Gewebe zu trennen, war enorm viel Fingerspitzengefühl gefordert. »Bislang konnten wir die Ausdehnung in die Tiefe nur erahnen. Wir mussten uns langsam an die Stellen herantasten oder konventionell ope- rieren.« Dank der neuen 3D-Technik sind diese Zeiten nun passé. »Heute setzen wir nur eine Spezialbrille auf und sehen den Bauchraum gestochen scharf in allen Dimensionen. Dadurch können wir noch mehr Leistungen minimalinva- siv anbieten. Außerdem reduziert sich die Operationsdauer deutlich«, versichert Dr. Susanne Born. Für Patienten bedeu- tet das einen klaren Gewinn hinsichtlich Behandlungsquali- tät und -sicherheit. Auch das OP-Team pro tiert enorm. »Die Eingriffe sind weniger anstrengend und schneller erlernbar als bisherige minimalinvasive Verfahren. Das spielt gerade für die Ausbildung junger Mediziner eine wichtige Rolle.« Von der Qualität des neuen Geräts zeigt sich die Chirur- gin begeistert. »An einer 3D-Lösung für den OP arbeitet die Industrie schon lange, bislang aber mit eher mäßigem Ergeb- nis. Man kennt 3D-Bilder aus dem Kino. Im OP geht es aber nicht um Wow-Effekte, sondern um mikroskopisch genaue Aufnahmen des Körpers in hoher Plastizität. Deshalb hat uns diese Technik überzeugt.« Im Herbst hat sie den Laparosko- pie-Turm erfolgreich getestet. Von da bis zur Bestellung des Gerätes war es nur ein kleiner Schritt. Denn Mediziner und Verwaltung zogen an einem Strang, um mit der Investition das Versorgungsangebot sowie die -qualität in Geldern weiter zu verbessern. Stefanie Hamm, Foto: Thomas Binn Im St.-Clemens-Hospital setzt man seit einiger Zeit er- folgreich auf neueste 3D-Tech- nik. Chefärztin Dr. Susanne Born (rechts) ist von der Qualität des Laparoskopie-Turms überzeugt; sie führt die OP nun mit einer Spezialbrille durch, die ihr einen gestochen scharfen Blick in den Bauchinnenraum verschafft. Geldern. »Kinder und Jugendliche bedürfen unseres besonde- ren Schutzes. Im Hinblick auf die Abhängigkeit und Verletzlich- keit in den ersten Lebensjahren, die großen Entwicklungs- und Entfaltungsschritte im Kindesalter und die Suche nach einer stabilen Identität im Jugendalter brauchen sie unsere Fürsorge und Entfaltung.« Mit diesen Sätzen beginnt das Konzept zum Auf- und Ausbau einer Kinderschutzambulanz im St.-Clemens-Hospital Geldern. Wie weit unsere Gesellschaft von diesem Ziel entfernt ist, zeigen aktuelle Zahlen: Für 2017 verzeichnet die polizeiliche Kriminal- statistik in Deutschland 3.542 Fälle von Kindesmisshandlung mit insgesamt 4.247 Opfern. Erfasst wurden Akten von körper- licher und seelischer Gewalt sowie Kindesvernachlässigung. Für denselben Zeitraum wurden 990 Fälle von sexuellem Missbrauch an Jugendlichen und 403 Fälle an minderjährigen Schutzbefoh- lenen verzeichnet. Täter sind gleichermaßen Frauen wie Männer. Sie kommen aus allen sozialen Schichten. Ein weiterer erschre- ckender Fakt: Kindesmisshandlung ist die häu gste Todesursa- che von Säuglingen im 2. Lebenshalbjahr. Wie hoch die Dunkelziffer bei allen Delikten liegt, zeigt eine neuere Studie, die Erwachsene zu ihren Gewalterfahrun- gen im Kindesalter befragt. Knapp 15 Prozent berichteten von 34
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