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Cornelia Minwegen infor- miert über das Thema der gene- ralistischen Pflegeausbildung. ► Seit dem 1. Januar 2020 werden laut dem Gesetz zur Reform von Pflegeberufen die Alten-, Kranken- und Kinderkrankenpflegeausbildungen zu einer ge- neralistischen Pflegeausbildung zusammengefasst. IM GESPRÄCH Cornelia Minwegen Praxisanleiterin im Alten- und Pflegeheim St. Martin in Ochtendung Frau Minwegen, Sie sind als Praxisanleiterin in einer Altenhilfeeinrich- tung unmittelbar von dieser Reform betroffen. Was genau versteht man unter dieser Generalistik? Die bisherigen Ausbildungen für die Kranken-, Kinder- und Altenpflege waren immer getrennte Pflegeausbildungen, obwohl sie sich inhaltlich stark über- schneiden. Mit dieser neuen Pflegefachausbildung sollen Auszubildende zur Pflege von Menschen aller Altersstufen in allen Versorgungsbereichen befähigt werden. Was bedeutet diese Ausbildung für die Azubis? Alle Auszubildenden erhalten zunächst zwei Jahre lang eine gemeinsame, gene- ralistisch ausgerichtete Ausbildung, in der sie die unterschiedlichen Bereiche in der Pflege durchlaufen. Dazu gehören die Akutpflege im Krankenhaus, die Lang- zeitpflege in Pflegeeinrichtungen, die Pflege in Pädiatrie und Psychiatrie sowie die ambulante Pflege. Dafür stehen die Kooperationspartner von Schulen und den ausbildenden Einrichtungen zur Verfügung. Die theoretische Ausbildung findet im Blockunterricht in Fachschulen für Pflege statt. Was hat sich geändert? Im dritten Ausbildungsjahr können sich die Auszubildenden entscheiden, ob sie die generalistische Ausbildung fortsetzen möchten, um so den Berufsab- schluss Pflegefachfrau bzw. Pflegefachmann zu erwerben. Diejenigen, die ihren Schwerpunkt eher in der Pflege alter Menschen oder der Versorgung von Kin- dern und Jugendlichen sehen, können wählen, ob sie – statt die generalistische Ausbildung fortzusetzen – einen gesonderten Abschluss in der Altenpflege oder Gesundheits- und Kinderkrankenpflege erwerben wollen. Welche Vorteile sehen Sie in der neuen Ausbildung? Zukünftig wird kein Schulgeld mehr gezahlt werden und die Auszubildenden haben zudem Anspruch auf eine angemessene Ausbildungsvergütung. Außerdem wird zur beruflichen Pflegeausbildung auch ein Pflegestudium eingeführt. Ich sehe hier viele attraktive Aspekte für eine zukunftsfähige und qualitativ hoch- wertige Pflegeausbildung geschaffen. Wie haben Sie sich darauf vorbereitet? Die neue generalistische Ausbildung ist für alle ausbildenden Pflegeeinrichtun- gen eine neue Herausforderung. Durch die Teilnahme an verschiedenen Schu- lungen im Vorfeld und trägerinternen Treffen zum gegenseitigen Austausch, bin ich als Praxisanleiterin gut darauf vorbereitet. In meiner 27-jährigen Tätigkeit in der Krankenpflege habe ich viele unterschiedliche Bereiche kennengelernt. Dadurch habe ich viele Erfahrungen und Kenntnisse sammeln können, die es mir erleichtern, diese neue Form der Ausbildung an die Auszubildenden im Alten- und Pflegeheim St. Martin hier in Ochtendung weiterzugeben. Anja Thinnes, Roswitha Jansen, Foto: privat 14
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