CTT
AKTUELLES ► Der Eintritt in den Ruhestand bringt nicht nur für Klaus Koch, bisheriger langjähriger Vorsitzender der Gesamtmitarbeitervertretung (GMAV), einige Änderungen mit sich. Mit seinem Ausscheiden aus dem Amt verbunden ist auch ein Wechsel im Vorstand der GMAV. Seit Jahresbeginn sind die neu gewählten Kollegen aktiv und werden eigene Wege gehen. Wenn nun eine neue Ära beginnt, will man auch künftig in Verbindung bleiben, denn Klaus Koch verfügt wie kaum ein anderer durch seine langjährigen Erfahrungen in verschiedenen Ämtern über ein breitgefächertes Wissen. Für viele unserer Mitarbeiter sind Sie »Mister GMAV«. Sie haben dem Amt ein Gesicht gegeben und gelten als »Urgestein« der ctt. Be- stimmt waren Sie nicht immer in dieser Rolle. Wie ist es dazu gekom- men und wie haben Sie die Jahre als Vertreter der Mitarbeiter erlebt? In der GMAV-MAV-Rolle war ich nicht immer. Es hat sich einfach entwickelt. Im Juli 1978 kam ich zunächst als examinierter Krankenpfleger am Standort in Wittlich zur ctt . Dort hatte ich einige Jahre zuvor, als das Krankenhaus noch in der Trägerschaft des Landkreises war, meine Ausbildung absolviert und später meine berufliche Qualifikation als Hygienefachpfleger (1987) und Krankenpfle- ger in der Anästhesie (1993) ausgebaut. Das Unternehmen ctt hat mich von Anbeginn seiner Gründung interessiert und natürlich auch, wie die Interessen der Mitarbeiter vertreten werden. So kam ich 1986 als frischgewähltes Mitglied der MAV in mein erstes Mandat und war seitdem durchgängig in der MAV bzw. seit 1990 in der GMAV. Damals hatten wir mit einem Geschäftsführer zu ringen, der uns Mitarbeiter Ende der 1990er-Jahre auf freiwilliger Basis den zweijährigen Verzicht einer Tarifsteigerung einbrachte sowie eine »Geld-in-Freizeit-Umwandlung«, deren Überstundenlast wir heute teilweise noch zu tragen haben. Als dann die Staats- anwaltschaft im Zusammenhang mit Untersuchungen eines Trägers in München auf die Machenschaften des damaligen ctt -Geschäftsführers kam, traf uns das völlig unerwartet, wir waren schockiert und fragten uns natürlich auch, ob wir als Mitarbeitervertreter je eine Chance gehabt hätten, diese früher zu erken- nen. Für uns war es jedenfalls überraschend und innerhalb des Gremiums MAV war dies keine leichte Zeit und was dann danach kam, ist heute Teil der ctt -Geschichte: Zusammen mit dem sogenannten katholischen Trägerbündnis (Marienhaus, Barmherzige Brüder, Hausener Franziska- ner) und dem Gehaltsverzicht der Mitarbeiter gelang es ab 2003 den Weg über Konsolidierung, Sanierung bis hin zur Stabilisierung des Unternehmens einzuschlagen. Letztendlich haben wir Mitarbeiter so eine Größenordnung von ca. 120.000.000 Euro zur Rettung des Unter- nehmens eingebracht. Diese Solidarität ist wohl einmalig! Wenn ich mich heute mit Kollegen in anderen Arbeitsbereichen, in denen ich engagiert bin bzw. war, rückblickend darüber austausche, dann wurde ich um die Verhandlungen in dieser schweren Krise selten beneidet, für die getroffenen Vereinbarungen (die andernorts kritisiert) gelobt und für den außerordentlichen Zusam- menhalt der Mitarbeiterschaft bewundert. Für die geübte Solidarität möchte ich an dieser Stelle gerne die Gelegenheit nutzen, um an alle unsere ctt -Mitarbeiter auch meinen persönlichen Dank wei- terzugeben, denn ohne das Mittragen unserer An- strengungen – damals gab es übrigens noch keine Klaus Koch war bis zum 31.12.2019 Vorsitzender des Vorstandes der GMAV der ctt. Darüber hinaus engagierte er sich außerhalb der ctt in verschiedenen Kommissionen und wurde dort als Experte für Tarifangelegenheiten geschätzt. Als Berater bleibt er der GMAV weiterhin verbunden. 3 FRAGEN AN Klaus Koch 18
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