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AKTUELLES Ärztetrio »À trois« ► Ärzte gehören zum Alltagsbild in einem Krankenhaus – wenn sie jedoch auf der Bühne stehen und nicht ihr medizinisches, sondern ihr musikalisches Können unter Beweis stellen, ist das schon etwas Besonderes. Das Trio »À trois« besteht aus Dr. Andreas Hufschmidt an der Violine (ehemaliger Chefarzt für Neurologie am Verbundkranken- haus Bernkastel/Wittlich), Dr. Michael Zimmer am Klavier (Praxis für Schmerztherapie MVZ Bernkastel-Kues) und Dr. Eckhard Müller am Violoncello (Schwerpunktpraxis für Diabetologie und Nephrologie) und hat kürzlich im Rahmen der Klinikkonzerte am Verbundkrankenhaus Bernkastel/Wittlich gespielt. Die spectrum-Redaktion hat dem unge- wöhnlichen Trio ein paar Fragen gestellt. Glückwunsch, Ihr Konzert Anfang Februar in Witt- lich war ein voller Erfolg! Der große Konferenz- raum war bis auf den letzten Platz besetzt. Ja, wir hatten auch das Gefühl, dass das Publikum mit- ging. Da fällt dann auch nicht ins Gewicht, wenn es mal vereinzelt einen falschen Ton gibt. Im Übrigen geben wir den Glückwunsch auch weiter an Musiktherapeut Theo van der Poel, der die Klinikkonzerte seit 15 Jahren organisiert – eine einzigartige Idee, in einem so nüchternen Umfeld wie einem Krankenhaus regelmäßig Musik aufzuführen! Seit wann spielen Sie zusammen? Wir haben uns vor neun Jahren zum ersten Mal zum Musi- zieren getroffen. Wie kam es zu dem Namen ihres Trios, »À trois«? Wir haben in einem früheren Konzert ein Stück von Alfons Czibulka gespielt mit dem Titel »À tois« – »Für Dich.« Da hat dann nur noch einer von uns ein »r« eingesetzt, und fertig war der Name »À trois« – »Zu dritt.« Und wie oft proben Sie? Wir versuchen, alle 14 Tage zu proben. Aber es kommt na- türlich oft etwas dazwischen Dienst, Kongress, Urlaub... Wie lange haben Sie für dieses Konzert geprobt? Einzelne Stücke spielen wir schon seit anderthalb Jahren oder länger. Aber das endgültige Programm hat sich erst so im letzten halben Jahr ergeben. Und wirklich intensiv, einmal die Woche, ha- ben wir in den letzten vier Wochen geübt. Ist es nicht viel verlangt, nach einem vollen Arbeitstag abends noch zu musizieren? Das kann man auch anders sehen. Das Musizieren fordert einem zwar höchste Konzentration ab, aber es ist auch ein sehr wirkungsvoller Ausgleich. Zugegeben, es gibt auch Tage, an denen der eine oder andere wirklich zu nicht mehr viel zu gebrau- chen ist. Da ist es dann wichtig, dass auch das respektiert wird und wir uns gegenseitig keinen Stress machen. Wie wählen Sie die Musik aus, die Sie spielen? Unterschiedlich. Manche Stücke kannten wir schon vom Hören. Einiges haben wir auf YouTube gefunden. Wich- tig ist natürlich immer, dass es für uns technisch über- schaubar ist. Wir sind halt keine Profis. Es ist auch schon vorgekommen, dass wir Noten gekauft haben und dann festgestellt haben, es ist zu schwierig. Und für ein Konzert braucht man erst recht Stücke, die man technisch ziemlich gut beherrschen kann. Sie haben in diesem Konzert vor allem klassische und romantische Musik gespielt. Stimmt, aber es war auch ein Komponist des 20. Jahrhun- derts, Alec Rowley, dabei. Und eine Filmmusik. Allerdings ist das beides sehr eingängige Musik. Wird es mal wieder ein Konzert mit dem Klaviertrio »À trois« geben? Klar, nach dem Konzert ist vor dem Konzert! Interview: Sabine Zimmer, Foto: Glenn Zimmer Das Ärztetrio »À trois« MENSCHEN IM TRÄGER MENSCH N IM TRÄGER 22
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