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Chefarzt Janusz Dziegielewski St.-Clemens-Hospital Geldern Volker Perbix St.-Clemens-Hospital Geldern Geldern. Seit dem 1. Juli ist Janusz Dziegielewski im Ruhestand. Mehr als 28 Jahre arbeitete der leidenschaftli- che Mediziner im St.-Clemens-Hospital Geldern, davon 12 Jahre als Chefarzt der Klinik für Urologie. Die Patienten und ihre Bedürfnisse standen für den Herzblutmediziner immer an erster Stelle. Ihm war es wichtig, hinter jedem Einzelnen den Menschen zu sehen. »Nur, wenn man mit den Patienten und ihren Angehörigen in den Dialog tritt, ihnen die Behandlung ausführlich er- klärt und auf ihre Fragen eingeht, kann Vertrauen entste- hen«, so sein Credo. Auch für seine Kollegen übernahm er Verantwortung. Viele waren mehr als 20 Jahre an seiner Seite tätig. »Durch diese lange Zusammenarbeit ist ein sehr gut eingespieltes Team entstanden«, sagt Janusz Dziegielewski nicht ohne Stolz. Jüngere Kollegen blieben aus Überzeugung nach ih- rer Facharztprüfung in Geldern. Somit plagten den urolo- gischen Chefarzt nie Nachwuchssorgen – ganz anders, als es in vielen anderen Kliniken der Fall ist. »Auf das gesamte Team konnte ich mich jederzeit blind verlassen.« Dazu trug sicher bei, dass er als Leiter der Abteilung einen Rahmen schuf, in dem sich die Mitarbeitenden persönlich und fachlich weiterentwickeln konnten. Auf diesem Fundament entstand eine breit aufgestellte Fach- klinik, die durch hohe Sachkompetenz, modernste techni- sche Ausstattung sowie eine enge Zusammenarbeit und in- tensive Kommunikation mit den niedergelassenen Ärzten überregional eine gute Reputation genießt. Auf dem Höhepunkt seiner medizinischen Laufbahn hat Janusz Dziegielewski nun Abschied genommen. Kommt der Ruhestand für den engagierten Arzt zu früh? »Nein, ich freue mich auf den Urlaub«, sagt Dziegielewski. End- lich könne er das tun, wofür ihm sein Beruf bislang keine Zeit ließ. »Meine Familie ist mir sehr wichtig. Ich bin pas- sionierter Jäger, lie- be die Natur, koche und verreise gerne. Außerdem gibt es immer etwas an un- serem Haus zu tun, auch in unserem großen Garten mit Treibhaus«, zählt der Wahl-Geldrianer auf. Eine offizielle Verabschiedung durch das Krankenhaus und langjährige Weggefährten musste leider ausfallen. Stattdessen hat der Mediziner sich mit der Betriebsleitung eine besondere Alternative einfallen lassen. Die geplanten Ausgaben für die Verabschiedung fließen als Spende an die Aktion pro humanität. »Mein Kollege Dr. Wolfgang Paul, Anästhesist im St.-Clemens-Hospital, war schon mehrfach in einem Krankenhaus in Benin. Mich begeistert seine Ar- beit im Centre Medical Gohomey. Die Ärzte und Pflegenden dort arbeiten unter schwersten Bedingungen, um die me- dizinische Versorgung einer riesigen Region sicherzustel- len. Dafür empfinde ich allergrößten Respekt und meine, dass es unsere Unterstützung verdient.« Stefanie Hamm, Foto: Tilmann Kleinelützum WIR VERABSCHIEDEN Geldern. »Es ist Zeit zu gehen.« Lange konnte sich Volker Perbix nicht vorstellen, dass sich dieser Satz für ihn einmal wahr anfühlen würde. Schließ- lich war das St.-Clemens-Hospital mehr als 46 Jahre Teil seines Lebens. Doch 16.574 Tage nach seinem ersten Dienst verabschiedet sich der Mitarbeiter der Pflegedirektion im St.-Clemens-Hospital mit der Gewissheit in den Ruhestand, dass jetzt für ihn der richtige Zeitpunkt gekommen ist. Am 17. August war sein letzter Ar- beitstag. Wegen der Corona-Krise konn- te er nicht wie geplant im Rahmen einer Feier Adieu sagen. »Das tut mir leid, aber ich akzeptiere es«, sagt er bedauernd. Stattdessen blickt er vorwärts. Ge- meinsam mit seiner Frau hat er viele Pläne für die nächste Zeit geschmiedet. »Fahrrad und Motorrad fahren, lesen und – wenn es wieder möglich ist – Urlaub machen«, zählt er auf. Auch seine beiden erwachsenen Kinder können davon profitieren, dass Papa endlich mehr Zeit hat. Ganz neben- bei kümmert er sich zudem als Vorsorgebevollmächtigter um seinen Vater, die Schwiegermutter und eine Tante. Doch zurück in das Jahr 1974. Am 1. April hatte der damalige Krankenpflegeschüler seinen ersten Arbeitstag. Nach seinem Examen 1977 blieb er. »Ich begann als Pfle- ger auf der Station 3 F. Das war zu der Zeit die chirur- gische Männerstation«, erinnert er sich. 1989 wurde ihm die Abteilungsleitung Chirurgie angeboten. Perbix schlug ein. Was folgte, waren einige für das St.-Clemens-Hospital turbulente Jahre, in denen auch die Aufgaben von Volker Perbix ständig wechselten; darunter eine rund einjährige Interimsphase, in der er gemeinsam mit dem Kollegen Gerd Bömler kommissarisch die Pflegedienstleitung übernahm. »Wir haben damals viel auf den Weg gebracht, was bis heute gilt, darunter die Einführung von Springerdiensten und von befristeten Verträgen oder auch die bereinigte WIR VERABSCHIEDEN 20
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