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Akademische Ausbildung auf dem Gesundheitscampus Geldern Anerkennung als Akademisches Lehrkrankenhaus und Hochschulkooperationen Akademisches Lehrkrankenhaus Nach einem intensiven Prüfverfahren ist es nun amt- lich: Das St.-Clemens-Hospital Geldern ist Akademisches Lehrkrankenhaus der Maastricht University. »Wir haben uns aktiv um die Anerkennung beworben. Mit unserem breit aufgestellten Leistungsspektrum, einer modernen Gerätemedizin und flachen Hierarchien konnten wir die verantwortlichen Professoren überzeugen«, erklärt der Kaufmännische Direktor Christoph Weß. Perspektivisch, so die Hoffnung, kann man den medizinischen Nach- wuchs nun frühzeitig für eine Anstellung auf dem Ge- sundheitscampus Geldern gewinnen. Und dafür eignen sich die Absolventen der niederländischen Partneruni- versität in besonderem Maße. »Das Medizinstudium in Maastricht ist bekannt für seinen praxis- und problemorientierten Ansatz«, erklärt Privatdozent Dr. Andreas Fußhöller, Chefarzt der Klinik für Innere Medizin, Nierenheilkunde und Bluthochdruck erkrankungen. Die Studierenden lernen ihr Handwerk nicht kleinteilig, sondern anhand komplexer medizini- scher Fragestellungen. Während hierzulande Vorlesungen zu Physik, Chemie oder Anatomie zum Grundstudium ge- hören, widmen sich die Seminare an der niederländischen Partneruniversität bereits im ersten Jahr Themenfeldern wie Wachstum und Entwicklung oder Diabetes, Überge- wicht und Lebensführung. Hinzu kommen wöchentliche Praxistage an der Uniklinik, an denen zum Beispiel die Durchführung von Patientengesprächen trainiert wird. Im Masterstudiengang stehen dann pro Jahr gleich mehrere 8- bis 12-wöchige Praxisblocks auf dem Lehr- plan, zum Beispiel zu den Schwerpunkten Chirurgie oder Mutter und Kind. »Für diese Module kommen die ange- henden Ärztinnen und Ärzte zu uns«, beschreibt Privat- dozent Dr. Andreas Fußhöller die geplante Zusammenar- beit. Er freut sich auf die damit verbundenen Chancen. »In Maastricht wird schon beim Aufnahmeverfahren viel Wert auf die fachliche Eignung der Studienplatzbewerber gelegt. Fähigkeiten wie Kommunikation, Empathie und Selbstständigkeit wiegen mehr als eine gute Note. Davon können wir als Ausbilder nur profitieren.« Fachärztliche Weiterbildung Doch nicht nur für Jungmediziner im akutmedizini- schen Bereich, auch für angehende Fachärzte in der Gelderland-Klinik wurde 2020 eine Kooperation mit einer Hochschule etabliert. Partner ist hier die Rheinische Akademie für Psychotherapie und Verhal- tensmedizin (RHAP) in Krefeld, die eine bislang problematische Ausbildungslücke schließt. Denn die Ärztekammer sieht die am- bulante Behandlung von Einzel- patienten vor, was in der Klinik aus formellen Gründen nicht umgesetzt werden kann. »Mit der Kooperation kön- nen in Weiterbildung befindliche Ärztinnen und Ärzte jetzt ambulante Patientinnen und Patienten aus der Region betreuen und sich die Therapien für ihre Aus- bildung anrechnen lassen. Sie werden dabei von den Fachleuten der RHAP begleitet und supervidiert«, Das St.-Clemens-Hospi- tal wurde als Akademisches Lehrkrankenhaus der Maastricht University anerkannt. Auf regio- naler Ebene starteten gleich- zeitig enge Kooperationen mit der Hochschule Rhein-Waal und der Rheinischen Akademie für Psychotherapie und Verhaltens- medizin in Krefeld. AUS DEN EINRICHTUNGEN Spectrum 2/2020 31
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