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mit vergleichbarer Ausstattung und einer Anbindung an Tu- morzentren gab es bisher nur in Trier und Koblenz. »Bedingt durch die Größe des Einzugsgebietes nahmen Patienten teil- weise Fahrtwege von mehr als 80 bis 120 Kilometer mit ent- sprechend langen Fahrzeiten auf sich«, so der Standortlei- ter Dr. Guido Syré. Die optimale Verkehrsanbindung durch das Autobahnkreuz Wittlich sowie den neuen Hochmoselüber- gang ermöglicht jetzt auch für Patienten aus dem Hunsrück eine zügige Anfahrt. Zentren vereinen Expertenwissen Brustkrebs- und Darmzentrum bündeln unter ihrem Dach An- gebote zur Diagnostik, umfassende Therapiewege sowie beglei- tende Beratungs- und Unterstützungsleistungen für Patienten mit Tumorerkrankungen. In wöchentlichen Tumorkonferenzen werden alle Erkrankungsfälle diskutiert, um die jeweils beste Therapie zu finden: Hocheffektiv gegen den Tumor und da- bei möglichst schonend für den Patienten! Hier nehmen u. a. Fachärzte der Bereiche Chirurgie, Innere Medizin, Onkologie, Frauenheilkunde, Radiologie, Pathologie, Strahlentherapie und die behandelnden Hausärzte teil. Beide Zentren nehmen be- reits langjährig an externen Zertifizierungs- und Qualitätssi- cherungsmaßnahmen teil. Strahlentherapeutische Praxis Xcare Wittlich Die neu öffnende strahlentherapeutische Praxis gehört zu der in Saarlouis ansässigen Xcare-Gruppe Radiologie, Nuklearme- dizin und Strahlentherapie. Die ärztliche Standortleitung der neuen Praxis hat Dr. Guido Syré inne, Facharzt für Strahlenthe- rapie, unterstützt durch die Fachärzte Rhea Bottke und Chris- tian Eisele. Gemeinsam mit weiteren spezialisierten Fachkräf- ten und Medizinphysikern kümmert sich das Team mit »Hightech und Herz« um ihre Patienten. Die Strahlenthera- pie ist wie kaum ein anderes Fach von technischen Details und Innovationen geprägt. Jedoch wird auch hier Wert auf die Individualität eines jeden Falls gelegt, wie Syré betont: »Die persönliche Betreuung und individuelle Behandlung eines jeden Pati- enten liegt uns besonders am Herzen. Gemeinsam mit dem Patienten und seinen Ange- hörigen erstellen wir einen individuellen Therapieplan. Dabei fließen die Ergebnisse aus Diagnostik und Fallbe- sprechung in der Tumorkonferenz ebenso ein, wie die Krank- heitssituation des Patienten.« Strahlentherapie – hochmodern, effizient, schonend Die Praxis ist mit zwei hochmodernen und volldigitalen Linear- beschleunigern der neuesten Generation (ELEKTA VERSA HIGH DIGITAL) ausgestattet. Die Behandlungsverfahren umfassen alle modernen Techniken wie intensitäts- und volumenmodu- lierte Bestrahlung, millimetergenaue Patientenpositionierung Der ärztliche Leiter des Praxis- standortes Wittlich Dr. Guido Syré im Patientengespräch an einem der zwei neuen Linearbeschleuniger. Direktoriumsvertreter Heike Ostermeier (rechts) und Jürgen Esch (Mitte) sowie der Technische Leiter Ralf Becker (2.v.r.) gratulieren dem neuen ärztlichen Leiter des Praxisstandortes Wittlich Dr. Guido Syré (2.v.l.) und Xcare Geschäftsführer Dr. Christoph Buntru (links) herzlich zur Praxiseröffnung. mittels integrierter CT-Bildgebung sowie stereotaktische Präzi- sionsbestrahlung von Lungentumoren, Hirn- und Organmetas- tasen. Beide Linearbeschleuniger verfügen über ein integriertes Computertomogramm zur rechnergesteuerten Tischpositionie- rung. »Damit können wir unmittelbar am gelagerten Patienten die vorberechnete mit der tatsächlichen Tumorposition verglei- chen, wobei sich die notwendigen Lageanpassungen oft nur im Millimeterbereich bewegen. Diese werden über die rechnerge- steuerte hochpräzise Tischsteuerung vorgenommen«, so Syré. Innovative Verfahren zur Strahlentherapie bei Brustkrebs Speziell an die Erfordernisse des Wittlicher Brustzentrums an- gepasst, wird in Wittlich ein neu entwickeltes Präzisionslage- rungs- und Überwachungssystem zur herzschonenden Brustbe- strahlung (Vision RT) eingesetzt. Die angewandten Verfahren werden ergänzt durch atemgesteuerte Bestrahlungstechniken wie DIBHT (Deep Inspiration Breath Hold Technique) und SGRT (Surface Guided Radiotherapy). Dabei erfassen Kameras die Atembewegungen der Patienten und können die Bestrahlung – je nach Atemposition – aktivieren oder stoppen. Dieses Sys- tem erkennt zudem feinste Bewegungen des Patienten während der Bestrahlung und unterbricht die Behandlung automatisch, wenn eine bestimmte Schwelle überschritten wird. Hightech schont Risikoorgane Bei den zielgenauen Möglichkeiten der Strahlentherapie ge- winnt die präzise Erkennung des Tumorgewebes an besonderer Bedeutung. »Mit modernen Computerplanungs- und Bestrah- lungssystemen, intensitätsmodulierter Technik und Hochprä- zisionslagerung lassen sich die Strahlendosen an gesundem Gewebe deutlich reduzieren, aber eben auch präzise dahin steuern und konzentrieren, wo wir sie brauchen – im Tumor«, betont Guido Syré. »Dadurch wird die Heilungschance von Tu- morerkrankungen erhöht.« Sabine Zimmer, Fotos: Manuela Meyer/Xcare-Praxis Wittlich, Sabine Zimmer AUS DEN EINRICHTUNGEN Spectrum 2/2020 35

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