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Mut zur Hoffnung Klinik-Wallfahrt zur Abtei Himmerod Wittlich/Bernkastel-Kues. Auf Ein- ladung der Klinikseelsorge trafen sich im September rund 20 aktive und ehemalige, haupt- und ehrenamtliche Mitarbeitende des Verbundkrankenhauses Bernkastel/Wittlich am Kloster Himmerod zur diesjährigen Wall- fahrt. Wallfahren – trotz Corona? »Ja! Wall- fahrt trotz und auch wegen Corona!«, da war sich das Organisationsteam um Pastoralre- ferentin Monika Hartmann sicher: »Die Be- schränkungen, Auflagen und Schutzvorgaben gegen die Pandemie verändern und prägen unseren klinischen Alltag seit diesem Früh- jahr ununterbrochen. Es war eine großartige Teamarbeit, alle Anforderungen bisher so gut umzusetzen und dies auch angesichts der ei- genen Unsicherheit, die mit dem bis dato völ- lig unbekannten Virus und seinen unvorher- sehbaren Erkrankungsverläufen einhergeht.« So wählte das Orga-Team »Mut zur Hoffnung« als Motto für die diesjährige Wallfahrt aus. Unter Wahrung der Abstandsregeln, mit frisch desinfizierten Händen und dem eigens gestalteten Text- und Liedheft starteten die Pilger gegen Mittag vom Klosterparkplatz aus zu einer rund zweistündigen Wallfahrt durch die Wälder und Felder um das altehrwürdi- ge Zisterzienser-Kloster. Eine erste Station führte zum nahgelegenen Ehrenfriedhof für die Gefallenen der Weltkriege. Hier verliehen gemeinsame Lieder und Lesungen der Dank- barkeit für den heutigen Frieden ihren Aus- druck. Sowohl weltweit als auch regional, sowohl beruflich als auch persönlich – Frieden ist nicht selbstverständlich und leicht gefähr- det. Eine weitere Station führte den Pilgerzug entlang des eindrucksvoll an- gelegten Kreuzweges an der Klostermauer. Hier mahnte Pastoralreferentin Hartmann die Folgen von Ausgrenzung und Verurteilung an und zog Parallelen zu den erschre- ckenden Auswüchsen von Rassismus und Antisemitis- mus, die auch heute wieder vielerorts auftreten. Trotz Abstandswahrung gelang es der Gruppe, mit ihren Gesängen, Lesungen und der gemeinschaftlichen Wanderung, ein Gefühl des Zusammenhaltes zu erwecken – gemeinsam im Glauben und im Hoffen. Zum abschließen- den Gottesdienst in der Klos- terkirche Himmerod stießen weitere Klinikmitarbeiter zur Pilgergruppe hinzu. In ihrer Predigt ging Mo- nika Hartmann auf den Bibeltext der Heilung der zwei Blinden ein – die in ihrem Schicksal vereint gemeinsam die Hoffnung auf Heilung teilen. Den ehrlichen Wunsch spürend, heilt Jesus sie durch seine Berührung. »Auch wenn uns durch Corona zur Zeit Berührungen, in den Arm nehmen und Nähe nur schwer mög- lich sind, so passen wir aufeinander auf mit Abstand-Halten und dem Tragen von Masken zum gegenseitigen Schutz vor einer Infekti- on. Uns einen der Glaube und die gemeinsame Hoffnung auf die Zukunft!« Text und Fotos: Sabine Zimmer Der Kreuzweg an der Klostermauer ist eine feste Station bei der Wallfahrt. »Pilgerzug im Wald« mit aktiven und ehema- ligen, haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitenden des Verbundkrankenhauses Bernkastel/Wittlich. Am Kloster Himmerod machte die Pilgergrup- pe Halt für einen gemeinsamen Gesang begleitet von einer Flötistin. AUS DEN EINRICHTUNGEN Spectrum 2/2020 37
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