CTT

Begegnung von Menschen schwierig macht, in der Psychothe- rapie noch schwieriger ist. In unserer psychosomatischen Klinik versuchen wir The- rapie und Rehabilitation dennoch möglich zu machen. Unter einem angemessenen Hygienekonzept setzen wir alles daran, trotz aller Abstands- und Hygieneregeln eine therapeutische Beziehung aufzubauen und eine therapeutische Gemeinschaft zu fördern, indem wir verständnisvoll und wertschätzend die Sorgen, Probleme und Ängste unserer Rehabilitanden aufgrei- fen und in unser Konzept integriert haben. Der Mensch ist lernfähig und anpassungsfähig und lang- fristig wird es sicherlich gelingen, die Folgen der Covid-19-Pan- demie zu überwinden. Oft wird dazu sicherlich psychothera- peutische und rehabilitative Hilfe notwendig sein – darauf bereiten wir uns vor und dazu sind wir mit unserem neuen Reha-Angebot zu Covid-19 bereit. Wie behandeln Sie Patienten, die mit dem sogenannten »Long-Covid-Syndrom« zu Ihnen ins St. Franziska-Stift kommen? Um die Herausforderungen der Reha von Covid-19 belaste- ten Rehabilitanden aufnehmen zu können, haben wir im St. Franziska-Stift ein Konzept »Die Corona-Krise und ihre psy- chischen Folgen« entwickelt. Dieses Konzept greift die spezi- fischen Schwierigkeiten und Probleme von Menschen auf, die unter anhaltenden Corona-Spätfolgen leiden und psychisch beeinträchtigt sind. Auch Menschen, die zwar selbst nicht an Corona erkrankten, aber aufgrund der Corona-Pandemie see- lisch leiden, können hiermit behandelt werden. Wir integrieren verhaltenstherapeutisch orientierte Grup- pentherapie in den Bereichen Angst, Depression, Schmerz und Trauer und problemlöseorientierte, themenoffene Gruppen mit spezifischen Gruppen zum Aufbau von Resilienzfaktoren und der Förderung und Aktivierung von Ressourcen angesichts der aktuellen Situation. Ergänzt wird dieses Konzept durch Ent- spannungsverfahren, spezielle Atemtherapie, Sport- und Bewe- gungstherapie sowie Ergo- und Gestaltungstherapie. Darüber hinaus versuchen wir die speziellen sozialen und berufsbezo- genen Probleme zu analysieren und hier im Rehateam Bewälti- gungsstrategie zu entwickeln. Wie lange bleiben diese Post-Covid-Patienten in der Regel in Ihrer Fachklinik? Die Behandlungsdauer orientiert sich zunächst an den Kostenzusagen über die Leistungsträger. Über die Deutsche Rentenversicherung werden fünf Wochen Rehabilitationszeit für psychosomatische Rehabilitationsmaßnahmen bewilligt. Unsere durchschnittliche Verweildauer beträgt 38 Tage, einzel- ne Patienten, bei denen zur Erreichung der Rehaziele eine Ver- längerung notwendig ist, können wir auch verlängern, bis hin zu einer maximalen Behandlungsdauer von 8 bis 10 Wochen. Interview: Eleonore Anton, Foto: Isabel Mittler/VRM Lieselotte Ziegler ist die erste geimpfte Bewohnerin Impfungen in Rheinland-Pfalz starten in Koblenz Koblenz-Wallersheim. Lieselotte Ziegler, Bewohnerin und Mitglied des Heimbeirats des Alten- und Pflegeheims Maria vom Siege wurde Ende Dezember als Erste gegen das Corona­ virus geimpft und gleich im Anschluss Pflegedienstleiterin Sabine Hermes. In der hauseigenen Kapelle haben sich neben Dr. Astrid Weber, Fachärztin für Geriatrie und Hausärztin im Alten- und Pflegeheim, den mobilen Impfteams des Deutschen Roten Kreuzes auch Ministerpräsidentin Malu Dreyer, Sabine Bätzing-Lichtenthäler, in ihrer damaligen Funktion als Gesund- heitsministerin, der Impfkoordinator für Rheinland-Pfalz sowie der Oberbürgermeister der Stadt Koblenz David Langner einge- funden, um beim Start der Impfungen dabei zu sein. Heimleiterin Jutta Kettermann erinnerte an die belasten- den Wochen der Corona-Infektion im Haus und zeigte sich er- freut und zugleich erleichtert, dass ihre Einrichtung für den Start der Impfaktion in Rheinland-Pfalz ausgewählt wurde. Ministerpräsidentin Malu Dreyer bedankte sich bei allen Akteuren und sprach sich zugleich dafür aus, das öffentliche Bewusstsein für die Corona-Impfung zu erhöhen und die Moti- vation in der Bevölkerung zu stärken, sich freiwillig impfen zu lassen. Mit dem heutigen Tag sei ein erster Schritt zur Über- windung der Corona-Pandemie eingeleitet worden. Auch erfülle es sie mit Freude und auch mit Stolz, dass der erste Impfstoff gegen die Corona-Pandemie in Rheinland-Pfalz entwickelt wor- den sei. Professor Dr. Martin Lörsch, stellvertretender Vorsitzender des Vorstandes der Hildegard-Stiftung, ließ es sich nicht neh- men, diesen wichtigen Prozess aktiv zu begleiten und zeig- te sich gemeinsam mit Bernd Wienczierz, Geschäftsleiter des Geschäftsbereichs Altenhilfe erleichtert darüber, dass nun in allen 16 ctt-Altenhilfe-Einrichtungen Impfungen angeboten wurden. Margit Treitz, Foto: Bernd Wienczierz Malu Dreyer (links), Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz und Sabine Bätzing-Lichtenthäler (rechts), Ministerin für Soziales, Arbeit und Demografie (bis Mai 2021) begleiten den Start der Impfungen in den Pflegeheimen. UNSER CORONA-ALLTAG Spectrum 1/2021 13

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