CTT
wichtig, dass ich meine Ansichten zu einem Thema vortragen konnte. Die getroffenen Entscheidungen habe ich anschließend versucht, so gut wie möglich umzusetzen. Herr Leiendecker, wie dürfen wir uns Ihren (Un-)Ruhe- stand vorstellen? Ehrlich gesagt, kann ich das noch gar nicht so richtig ab- schätzen. Ich war ja doch in den letzten Jahrzehnten sehr mit »meiner« ctt beschäftigt. Aber ich möchte mich in meinem Ru- hestand nochmal verstärkt meinem Hobby der »Trierer Stadt- geschichte« widmen und mich vielleicht auch noch als profes- sioneller Stadtführer ausbilden lassen. Als Amateur habe ich das immer gerne gemacht, und Freunde und Bekannte können mich immer gerne kostenfrei »buchen«. Dieses Angebot gilt natürlich weiterhin auch für alle Kollegen, die gerne einmal mit mir für ein bis zwei Stunden unsere schöne Stadt Trier besichtigen möchten. Vielleicht vertiefe ich auch noch meine englischen und französischen Sprachkenntnisse. Gut vorstellen kann ich mir auch Museen und Theater zu besuchen oder durch schöne Landschaften im Norden und Süden Deutschlands und Europas zu wandern. Außerdem habe ich eine große Familie, darunter auch zwei tolle Enkel und prächtige Großnichten und –neffen, die mich alle mächtig auf Trab halten. Was werden Sie persönlich vermissen? Ich werde es vermissen, Projekte im klinischen Umfeld zu be- gleiten und die Modernisierung unserer Einrichtungen voran zu treiben. Aber ganz besonders wird mir das Miteinander mit allen Kollegen fehlen. Ich bin fest der Meinung, dass wir bei ctt ein ganz besonde- res Betriebsklima haben, und dass durch dieses besondere Mit- einander die Kommunikation viel einfacher ist und die Suche und Umsetzung von Lösungen dadurch auch schneller erfolgt. Ich wünsche daher allen Kollegen, dass sie weiterhin Freu- de an der Arbeit haben und dass es auch immer wieder Gele- genheiten gibt, gemeinsam zu lachen und zu feiern. Bedanken möchte ich mich bei meinen Kollegen in der gesamten IT-Gruppe. Ihr habt mir das Leben immer leicht ge- macht und hattet stets Verständnis für meine »technischen« Defizite. Auch allen anderen Kolleginnen und Kollegen danke ich, dass sie mich in all den Jahren immer so angenommen haben, wie ich nun einmal bin. Durch diese Art des Miteinanders kann ich mit viel Freude auf mein Arbeitsleben zurückblicken und möchte mich mit den Worten von Heinz Erhard verabschieden: Interview & Foto: Anja Thinnes die wir alle gemeinsam erlebt haben, haben mich immer wieder motiviert, meine Aufgaben bei ctt zu erfüllen. Ihr Aufgabenbereich war die IT und dafür standen Sie allen Mitarbeitern im Träger als Ansprechpartner zur Verfügung. Was genau waren Ihre Aufgaben? Nach der Entscheidung, nicht mehr zu programmieren, lagen meine Hauptaufgaben in der Unterstützung der Einrichtun- gen bei Fragen an die Software-Lieferanten (Hotline) und der Begleitung von IT-Projekten im klinischen Umfeld. Außerdem hatte ich noch einen Schwerpunkt im Bereich Schnittstellen und Datenaustausch zwischen den IT-Systemen und den Aus- tausch mit externen Leistungserbringern und Kostenträgern. Welchen Stellenwert hat die IT heute, auch gerade in Zeiten von Homeoffice? Die Durchdringung mit IT im Gesundheitswesen wird immer größer. Durch die Gesetzgebung soll dies noch viel weiter ausgebaut werden. Als Stichwort möchte ich hier nur die Telematik-Infrastruktur und das Krankenhauszukunftsgesetz nennen. Durch diese hohe Durchdringung wird auch das Be- dürfnis nach Datenschutz und Informationssicherheit viel hö- her. Auf die Anwender und auch auf die IT-Fachleute werden in den nächsten Jahren einige Herausforderungen zukommen. Sind Sie zuhause selbst auch komplett durch digitalisiert? Zu Hause nutze ich natürlich auch die gängigen IT-Funktionen, allerdings würde ich behaupten, dass ich nicht mehr nutze als viele andere Menschen auch. Das liegt sicher auch daran, dass technische Themen nicht zu meinen Stärken zählen. Daher war ich immer froh, dass ich in diesen Bereichen kompetente Kol- legen hatte, die mir immer weitergeholfen haben und auch für diese Schwäche Verständnis hatten. Sie gelten als empathisch und äußerst humorvoll. Ihre Kollegen in der Zentrale und im Träger schätzen das Miteinander mit Ihnen sehr. Was schätzen Sie an Ihren Kollegen oder der Geschäftsführung? Das freut mich sehr, es war mir immer ein Anliegen als An- sprechpartner auf Augenhöhe zur Verfügung zu stehen und dass die Hemmschwelle, mich anzusprechen, so niedrig wie irgend möglich war. Dabei hat der humorvolle Umgang sicher oft geholfen, der ja Teil meines Wesens ist und es wäre mir sicher schwer gefallen darauf zu verzichten. Dabei habe ich aber immer versucht, respektvoll zu sein und niemanden in seiner Würde zu verletzen. Ich hoffe, das ist auch immer geglückt. Ich habe die meisten Kollegen als mo- tivierte Fachleute erlebt und immer das Gefühl gehabt, dass sie mei- ne Arbeit schätzen, selbst wenn ich einmal nicht helfen konnte. Das hat mir das Arbeiten sehr leicht gemacht. Bei der Geschäftsführung hatte ich meistens den Ein- druck, dass meine Arbeit geschätzt wird, manchmal vielleicht erst nach einiger Zeit. Mir war aber immer IM GESPRÄCH Bis zum 31. Mai war Manfred Leiendecker stv. Leiter des Ge- schäftsbereichs IT in der ctt- Zentrale in Trier. Im Juni hat er sich in den Ruhestand verabschiedet. Spectrum 1/2021 21
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