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Liebe Leserin, lieber Leser, zu Jahresbeginn 2020 hätte wohl kaum einer gedacht, dass das Thema Corona für unseren Alltag heute noch immer so prägend und massiv sein würde. Die Erfahrung zeigt, dass al- leine mit der Einhaltung von Verhaltens- und Hygienemaß- nahmen die Corona-Pandemie kaum unter Kontrolle zu be- kommen ist. Um Schlimmeres abzuwenden, sind immense staatliche Maßnahmen und Verbote notwendig geworden, die mit Ausgangssperren und anderen Einschränkungen un- ser Bedürfnis nach menschlicher Nähe und sozialer Inter- aktion auf eine harte (Gedulds-)Probe stellen. Viele dieser verordneten Regelungen führen zu enormen sozialen und wirtschaftlichen Belastungen, die viele Menschen in ihrer Existenz bedrohen. Gerade die Schwächsten trifft es beson- ders hart. Große Hoffnungen im Kampf gegen Covid-19-Infekti- onen ruhen daher auf der Nutzung der verfügbaren Impfun- gen. Um eine rasche Herdenimmunität erreichen zu können, kommt es jetzt darauf an, dass sich möglichst viele Menschen impfen lassen, wie uns Virologe Dr. Jürgen Rissland im Inter- view verrät (vgl. S. 16 f.). Mit den ersten Impfungen zu Jah- resanfang, die in unseren Alten- und Pflegheimen im Beisein von Ministerpräsidentin Malu Dreyer vorgenommen wurden (vgl. S. 13 f.), und verstärkten Testungen wird hierfür eine wichtige Grundlage gelegt, um (hoffentlich bald) ein Stück Normalität zurückzugewinnen. Unser Titelbild zeigtMitarbeiterinAnkeKessler bei ihrem Impftermin imVerbundkrankenhaus Bernkastel/Wittlich. Wie wichtig das für ihren Alltag als Leiterin der Corona-Isoliersta- tion ist, erzählt sie uns in der Rubrik »Menschen im Träger« (vgl. S. 14 f.). Neben all den schweren körperlichen Leiden, die eine Covid-19-Erkrankung mit sich bringen kann, sind auch die Auswirkungen auf die Psyche enorm. Die massiven Ein- schränkungen im Alltag fördern bei vielen Menschen immer mehr Ängste. Was macht die Corona-Krise mit der Psyche? Mit dieser Frage hat sich die Psychosomatische Fachklinik St. Franziska-Stift in Bad Kreuznach beschäftigt und ein The- rapiekonzept für betroffene Menschen entwickelt über das Chefarzt Dr. Thomas Wilde Sie in dieser spectrum-Ausgabe informiert (vgl. S. 12 f.). In 3-Fragen gibt Professor Dr. Ottmar Braun von der Universität Koblenz-Landau Antworten über Möglichkeiten, die mentalen Herausforderungen der Coro- na-Pandemie zu bewältigen (vgl. S. 11 f.). Sollte Ihnen die Krise den Schlaf rauben, hat die Gelderland-Klinik wertvolle Tipps für Sie rund um das Thema Gesund Leben. Bei so vielen zuversichtlich stimmenden und Mut ma- chenden Nachrichten rund um das Thema Corona, aber auch vielen spannenden Beiträgen und vielseitigen Berichten zu anderen Themen hoffen wir, Ihren Alltag während der Coro- na-Pandemie mit Positivem zu bereichern. »Ein Christ«, schrieb Friedrich von Weizäcker, »ist ein Mensch, der keine Angst hat. Er ist im tiefsten seines Her- zens glücklich und immer in Schwierigkeiten.« In diesem Sinn wünschen wir Ihnen einen kraftbringenden Start in ei- nen schönen Sommer und viel Freude beim Lesen der neuen Ausgabe. Ihre spectrum-Redaktion
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