CTT
Neugegründetes Netzwerk Ethik nimmt Arbeit auf Neue Strukturen ermöglichen eine wirksame Zusammenarbeit Die Arbeit der Zentralen Ethik-Kommission im Jahr 2020 Vallendar/Trier. »Ein zentraler Baustein des Konzepts Instrumente und Strukturen der Ethikberatung ist die Einrich- tung eines trägerweiten Netzwerks Ethik«, so Professor Dr. Dr. Thomas Heinemann, Vorsitzender der Zentralen Ethik-Kom- mission (ZEK). Bei der Auftaktveranstaltung des trägerweiten Netzwerks Ethik, die pandemiebedingt im Rahmen einer Video- konferenz Ende März stattfand, erläuterte Heinemann den Teil- nehmenden die Hintergründe, die zur Gründung des Netzwerks geführt haben. Das Netzwerk Ethik besteht aus Vertretern der einzelnen Einrichtungen bzw. Sparten des Trägers, die mit der Wahrneh- mung ethischer Belange in ihren Einrichtungen beauftragt wurden. Das Netzwerk hat zum Ziel, ethische Fragen von ge- meinsamer Bedeutung zu identifizieren und zu bearbeiten, um trägerweit eine inhaltlich einheitliche Ethik-Beratung zu gewährleisten. »Durch Gründung dieser Arbeitsgemeinschaft werden überflüssige bzw. doppelte Arbeiten vermieden und Synergien bei der Ethikarbeit geschaffen«, ergänzt der Leiter der Stabsstelle Ethik Georg Beule. Über diesen neuen Prozess ablauf einer Abstimmung zwischen den Einrichtungen und mit der ZEK sowie der Stabsstelle Ethik werden die Strukturen der Zusammenarbeit über klare und kurze Wege optimiert. Zudem dient das Netzwerk Ethik der konkreten Übersetzung und Um- setzung von Stellungnahmen und Empfehlungen der ZEK in den Einrichtungen. Nach einer Begrüßungs- und Vorstellungsrunde sowie ei- nem kurzen Grußwort durch den stellvertretenden Vorsitzen- den der Hildegard-Stiftung Professor Dr. Martin Lörsch, erklärte Heinemann das Strukturkonzept und die Aufgaben des Netz- werks Ethik. Anschließend stellten die Teilnehmer ihre Einrich- tungen und die darin bereits etablierten ethischen Aktivitäten gegenseitig vor. In einer Kleingruppenarbeit erarbeiteten die Teilnehmer die Antworten auf die Fragen: »Wie soll die Struk- tur, Organisation und Arbeitsweise des Netzwerks Ethik ausse- hen? Welche Ziele sollen mit dem Netzwerk Ethik erreicht wer- den? Und welche inhaltlichen Themen soll das Netzwerk Ethik bearbeiten?« Abschließend wurden die Ergebnisse vorgestellt und in einer Diskussionsrunde ergänzt. Als besonders wichtige Themen für die künftige Weiterbe- arbeitung gelten u. a. das Urteil des Bundesgerichtshofs zum assistierten Suizid, die Auswirkungen der Corona-Pandemie insbesondere auch auf die Entwicklung der Jugendlichen in den Jugendhilfeeinrichtungen und der Bewohner von Senio- reneinrichtungen, die vorausschauende Gesundheitsplanung (Advance Care Planning), aber auch nicht unmittelbar medi- zinethische Fragestellungen wie beispielsweise die Integration von Personal mit Migrationshintergrund oder der Einkauf von fair gehandelten Erzeugnissen. Die Teilnehmer, darunter auch die Geschäftsführung der ctt und ctt Reha , waren sich einig: Ein gelungener Start des Netz- werks Ethik, der auf viele vielversprechende Erkenntnisse und Ergebnisse für alle Einrichtungen rund um das Thema Ethik hoffen lässt. Catherina Schu Die Zentrale Ethik-Kommis- sion der Hildegard-Stiftung und der Marienhaus Stiftung (ZEK) hat im Jahr 2020 die Stelle von Dr. Rolf Dillschneider, der als Seelsorger nach vielen Jahren der Mitgliedschaft Ende 2019 aus der ZEK ausgeschieden war, durch Pater Gerd Frenschkowski neu besetzen können. Der gebürtige Sauerländer ist Pater des Domi- nikaner-Ordens und als solcher in der Wallfahrts-Seelsorge in Klau- sen sowie pastoral in der Pfar- reiengemeinschaft Salmtal tätig. Seit Februar 2017 ist er zudem Klinikseelsorger im Verbundkran- kenhaus Bernkastel/Wittlich. Wie in allen Arbeitsberei- chen der Hildegard-Stiftung und der Marienhaus Stiftung wurde im Jahr 2020 auch die Arbeit der ZEK durch die pandemische Ausbreitung des Coronavirus Sars-CoV-2 wesentlich bestimmt. In der ersten Ausbreitungswel- le des Coronavirus verfasste die ZEK eine Stellungnahme für bei- de Träger, in der die Grundsätze und das Vorgehen bei einer Einweisung von Bewohnern von Altenhilfe- und Pflegeeinrich- tungen in ein Krankenhaus dargelegt wurden. Hintergrund die- ser Stellungnahme waren Berichte, dass Krankenhäuser dazu tendierten, Bewohner aus Altenhilfeeinrichtungen als Patien- ten nur dann aufzunehmen, wenn diese sich gegebenenfalls für eine Therapie durch invasive Beatmung bereit erklärten und in ihren Patientenverfügungen nichts anders Lautendes festgelegt hatten. Diese Stellungnahme der ZEK wurde durch eine Prozessbeschreibung flankiert, in der unter anderem den Pater Gerd Frensch- kowski, Krankenhaus-Seel- sorger aus dem Verbund- krankenhaus Bernkastel/ Wittlich und neuestes Mitglied der Zentralen Ethik-Kommission Die Stellungnahme steht zum Download im zentralen Intranet unter Themen/Ethik sowie im Internet auf der Seite der HIldegard-Stiftung www.hildegard-stiftung.de/ grundsaetze/ethikrat-im- bistum-trier bereit. ETHIK ETHIK Spectrum 1/2021 47
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