Mit großer Anerkennung wurde das Jugendhilfezentrum Haus auf dem Wehrborn in Aach vom St. Lukas Verein in Vallendar für seine beispielhafte Arbeit mit jungen Menschen ausgezeichnet. In Anwesenheit von Gästen aus Politik und Kirche fand die Ehrung im Rahmen einer feierlichen Veranstaltung statt – ein Moment der Wertschätzung für ein Haus, das jungen Menschen Perspektiven schenkt.
Eröffnet wurde die Feierlichkeit mit einem Wortgottesdienst von Weihbischof em. Franz Josef Gebert, der dem Tag einen festlichen und zugleich nachdenklichen Auftakt verlieh.
Bereits zu Beginn der Feierlichkeiten wurde deutlich, welche Bedeutung die Einrichtung weit über die Region hinaus hat. In seiner Grußbotschaft gratulierte der Ministerpräsident des Landes Rheinland-Pfalz, Alexander Schweitzer, sehr herzlich zur Auszeichnung: „Was Sie auf dem Wehrborn in Aach bei Trier bewegen, ist gelebte Chancengerechtigkeit. In der Bildung liegt der Schlüssel, mit dem jeder junge Mensch eigenverantwortlich sein Leben bewältigen und sein Leben selbst bestimmen kann – egal woher er kommt und wie schwer sein Gepäck ist.“
Besonders hervorgehoben wurde die Verzahnung von Wohnbereichen, Schule, Ausbildung und der Kooperation mit der Kinder- und Jugendpsychiatrie des Mutterhauses Trier. Ergänzt wird das Angebot durch tagesstrukturierende Maßnahmen, Praktika, individuelle Förderangebote sowie ein aktives Beteiligungs- und Beschwerdemanagement, das die Stimme der Jugendlichen ernst nimmt und sie aktiv involviert.
Schwester M. Basina Kloos, die die Auszeichnung im Namen des St. Lukas Vereins überreichte, fand bewegende Worte für die hingebungsvolle Arbeit der Mitarbeitenden im Haus auf dem Wehrborn: „Sie engagieren sich für die Bildung junger Menschen, die in diesem Haus eine Heimat finden konnten. Sie widersetzen sich schon seit Jahren dem Vorurteil, dass die Kinder und Jugendlichen einer strengen Bildung Assistenz bedürften und dass sie zu keiner eigenständigen Entscheidung fähig würden. Großes Danke für die innovative und erfolgreiche Arbeit.“
Die Geschichte des Hauses reicht 150 Jahre zurück – und doch ist der Blick ganz klar nach vorn gerichtet. Mit insgesamt zehn Wohngruppen und 73 Plätzen bietet das Jugendhilfezentrum jungen Menschen nicht nur ein sicheres Zuhause, sondern auch Perspektiven: von tagesstrukturierenden Maßnahmen über schulische Förderung und Ausbildungsmöglichkeiten bis hin zur Begleitung auf dem Weg in die Selbstständigkeit. Kooperationspartner wie die Kinder- und Jugendpsychiatrie des Mutterhauses Trier sowie eine eigene Hauptschule auf dem Gelände machen das pädagogische Konzept besonders wirkungsvoll.
Dass in dieser Einrichtung nicht nur gearbeitet, sondern auch miteinander gelebt wird, zeigte sich im Verlauf des Tages. Jugendliche und Mitarbeitende gestalteten gemeinsam die musikalische Umrahmung der Feier. Mit Liedern wie „Applaus, Applaus“ und „An Tagen wie diesen“ sorgten sie für emotionale Höhepunkte. Im Anschluss wurde beim gemeinsamen Grillfest gelacht, gefeiert und über die Zukunft gesprochen.
Einrichtungsleiterin Heike Marxen bedankte sich im Namen des gesamten Teams: „Diese Auszeichnung gehört vor allem unseren Mitarbeitenden. Sie zeigen jeden Tag, was es heißt, Kindern und Jugendlichen nicht nur Betreuung, sondern echte Lebensbegleitung zu bieten.“
Ein besonderer Moment war die Verleihung von Ehrenpreisen an Agnes Schaadt-Lentes und Frau Angela Speis vom Pallotti-Haus in Neunkirchen, die ebenfalls an diesem Tag geehrt wurden. Beide wurden für ihre werteorientierte Bildung und Erziehung von Jugendlichen ausgezeichnet – stellvertretend für viele, die mit Haltung, Herz und Verantwortung für junge Menschen arbeiten.
Das Jugendhilfezentrum Haus auf dem Wehrborn zeigt eindrucksvoll, wie wichtig starke pädagogische Begleitung, verlässliche Strukturen und individuelle Förderung in einer immer komplexer werdenden Welt sind. Oder, wie es Ministerpräsident Alexander Schweitzer in seinem Grußwort formulierte:
„In einer immer schwieriger und komplexer werdenden Welt die junge Menschen verunsichern kann, brauchen wir die Kinder- und Jugendhilfe stärker denn je. Sie gibt Halt und Verlässlichkeit.“